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Die meisten Menschen kennen
heute nur noch das Trocknen von Pilzen und Kräutern. Allenfalls Äpfel
werden gelegentlich als kleine Nascherei zum Trocknen verwendet. Dabei
ist diese Konservierungsmethode die einfachste und ursprünglichste Art
etwas längere Zeit haltbar zu machen. In früheren Zeiten wurde z.B.
auch Fleisch und Fisch gedörrt. Ohne diese Lebensmittel wären die
großen Weltendeckungen durch die Seefahrt im 15. Jahrhundert und danach
gar nicht möglich gewesen. Heute beschränkt man sich
verständlicherweise auf Obst, Gemüse, Kräuter und Pilze. Da die
Energiezufuhr bei Trocknen gering ist, besonders wenn vorhandene
Möglichkeiten und Energiequellen ausgeschöpft werden, ist
dieses Verfahren außerordentlich schonend und kommt obendrein gänzlich
ohne Zusatzstoffe aus. Das macht es für unsere gesunde Ernährung schon
fast unentbehrlich. Leider wird beim Trocknen aber Vitamin C abgebaut.
Wenn öfter größere Mengen gedörrt werden sollen, empfiehlt es sich
einen Dörrapparat anzuschaffen. Das Prinzip beim Trocknen und Dörren
besteht darin, dem Dörrgut durch Wärme und Luftzirkulation Wasser zu
entziehen. Schädlichen Mikroorganismen nimmt man so ihre
Lebensgrundlage. Ideale Temperaturen zum Trocknen liegen zwischen 30
und 70 ° C bei stetiger Durchlüftung. Umso geringer die
Trockentemperatur, umso mehr Inhaltsstoffe bleiben erhalten bzw. werden
sogar noch intensiviert, wie man vom Kräutertrocknen weiß. Verwendung
sollte nur einwandfreies Obst, Gemüse, Kräuter und Pilze finden und
auch nur solches, welches sowieso nur einen geringen Wassergehalt
aufweist. Zum Lufttrocknen eignen sich Kräuter und Pilze am Besten.
Diese werden grob vom Schmutz befreit nicht gewaschen. Pilze würden
sich wie ein Schwamm voll saugen und anschließend nur
schlecht trocknen oder sogar verschimmeln. Deshalb wird auch an
trockenen Tagen im Laufe des Vormittags geerntet, dann wenn der
Morgentau schon abgetrocknet ist. Pilze werden in kleine Scheiben
geschnitten, aufgefädelt und luftig und schattig aufgehängt. Kräuter
bündelt man und verfährt ebenso. Auch ein Drahtsieb oder mit Gaze
bespannter Holzrahmen kann verwendet werden, das Kräuter und
Früchte dürfen sich dabei aber möglichst nicht berühren und müssen
häufig gewendet werden.
Zum
Trocknen im herkömmlichen Backofen wird auf das Blech oder
Gitter Pergamentpapier gelegt damit nichts „anbacken“ kann. Die Herdtür
muss immer einen Spalt breit geöffnet bleiben um die Luftzirkulation zu
gewährleisten. Getrocknet wird bei 60 – 70° C, das kann bis zu zwei
Tage dauern. Wenn im Haushalt viel getrocknet werden soll
empfiehlt es sich einen elektrischen Dörrapparat
anzuschaffen. Diese bestehen meist aus emailliertem Metall oder
Kunststoff und mehreren Sieben über einer Heizquelle. Ein
Ventilator verteilt die warme Luft gleichmäßig. Die
Temperatur lässt sich zwischen 30 und 120° C regeln, wobei zu beachten
ist, dass je höher der Wassergehalt ist auch die Heizstufe höher
gewählt werden muss. In einem Dörrgerät können bis zu 5 kg Obst und
Gemüse gleichzeitig getrocknet werden. Für kleine Mengen und besonders
für Pilze, Kräuter und Schalen von Zitrusfrüchten eignet sich auch
bedingt die Mikrowelle. In ihr wird das Trockengut aber nicht
gleichmäßig getrocknet. Die Vorgehensweise ist wie beim Backofen, wobei
noch mit einer Lage Pergamentpapier abgedeckt wird. Die
Mikrowellenleistung wird auf 100 % gestellt und dann bei 2 Minuten
getrocknet. Eventuell muss noch einmal nachgetrocknet werden, dann aber
nur kurz bei ca. 30 Sekunden. |