Was tun,
wenn die Ernte im Kleingarten übergroß ausgefallen ist? Wenn selbst die
Familie und alle Nachbarn ihren Teil bekommen haben und sich immer noch
die Früchte unserer kleingärtnerischen Tätigkeit in Körben
und Kiepen, Horden, Kisten und allerhand anderen Behältnissen stapeln?
Für den Kompost sind die vielen schmackhaften und so gesunden
Erdbeeren, Brombeeren, Äpfel, Birnen, Möhren, Kürbisse ……. doch viel zu
schade!
Und schließlich hat man viel Zeit und Liebe dafür
aufgewendet. Da erinnert man sich wieder an Früher, wo fleißig
Eingelagert, Getrocknet, Eingekocht und Eingelegt wurde. Dachte man
doch die letzten Jahre solche Mühsal sei heute nicht mehr nötig. Ein
Gang in den Supermarkt und zum Tiefkühlregal und man bekommt selbst im
tiefsten Winter die schönsten Tomaten, Gurken, Paprika und Äpfel, ja
sogar die ganze Mahlzeit fix und fertig eingefrostet.
Allerdings
beschleichen uns doch immer öfter Zweifel. Spätestens beim nächsten
Lebensmittelskandal der durch die Medien geistert, oder Meldungen über
diverse Schadstoffe selbst in der Babynahrung, fällt uns doch
so Einiges auf im Gemüse- und Obstregal. Da sieht doch tatsächlich ein
Apfel wie der Andere aus, wie kann denn so was möglich sein? Und die
Tomaten schmecken eigentlich nur nach Wasser, gar nicht so aromatisch
wie unsere eigenen aus dem Garten.
Konservierungsmethoden:
Aber lagern lassen die sich wirklich
lange! Nicht einmal ein langer Transportweg kann ihnen etwas anhaben.
Oder liegt das vielleicht nur daran, dass sie mit chemischen
Pflanzenschutzmitteln behandelt, Begast und Überdüngt wurden? Sollte
Obst und Gemüse nicht in erster Linie gesund sein und gut schmecken?
Wir wollen doch uns und unsere Kinder gesund Ernähren. Zur gesunden
Ernährung, das weiß mittlerweile jedes Kind, gehören hauptsächlich
Gemüse, Obst und frische Kräuter.
Sie sind reich an
Vitaminen (vor allem Pro-Vitamin A, Vitamin-B, E und C),
Ballaststoffen, Mineralien wie Eisen, Calcium und Kalium, und den
sekundären Pflanzenstoffen, und das vor allem solange sie ganz frisch
und Naturbelassen sind. Genau so wie man sie eben aus dem Garten erntet.
Wenn wir nun trotzdem unser selbst aufgezogenes und
geerntetes Obst und Gemüse haltbar machen wollen oder müssen, dann
sollte dabei mit natürlichen Methoden und so
schonend wie möglich vorgegangen werden.
Schließlich bauen wir ja unser Obst und Gemüse auch schon unter den
Gesichtspunkten des integrierten Pflanzenschutzes an. So haben wir
selbst die Übersicht, was mit unseren wertvollen Rohstoffen geschieht
und nehmen Einfluss darauf inwieweit wichtige Inhaltsstoffe erhalten
bleiben.
Viele Lebensmittel werden bei bestimmten
Haltbarkeitsmethoden sogar noch aufgewertet, wie das Sauerkraut, das
für unsere Darmflora sehr nützlich ist.
Die Möglichkeiten zum
Konservieren mit herkömmlichen Methoden sind in nahezu jedem normalen
Haushalt gegeben.
Wenn man aber z.B. regelmäßig
Einkocht, lohnt sich auch der Kauf eines Einkochtopfes oder
Einkochautomaten. Trotzdem kann, wenn alle Möglichkeiten einer guten
Vorratshaltung ausgeschöpft und miteinander kombiniert werden, Zeit und
Geld gespart werden. Der Gewinn ist auf alle Fälle der Geschmack und
der gesundheitliche Wert. Letztendlich finden wieder mehr Menschen
Freude am Selbstgemachten, was auch die vielen Kochsendungen im
Fernsehen beweisen. Es macht Spaß, kostet Wenig und ist obendrein
Gesund.
Doch für welche Konservierungsmethode
entscheide ich mich letztendlich? Das hängt hauptsächlich von der
Frucht, unseren Essgewohnheiten und Vorlieben und natürlich von unseren
Möglichkeiten ab. Wenn ich im Garten Boskop anbaue, der bis Januar und
sogar März lagerfähig ist, werde ich denselben nicht zu Apfelkompott
verarbeiten. Dafür sind nichtlagerfähige Apfelsorten, die vor
dem Verderb geschützt werden sollen, besser geeignet. Was aber, wenn
ich gar keine Lagermöglichkeit habe?
Man kann also schon mit
richtiger Sortenwahl, Mischkulturanbau und versetzten Aussaatterminen
bis in den Winter hinein für frisches Gemüse sorgen und muss so nicht
unbedingt alles auf einmal bewältigen. Vieles schmeckt frisch am
Besten, wie das beliebte Beerenobst. Ein Überschuss davon eignet sich
aber eher zum einfrieren als zum einkochen. Sehr beliebt sind hier
natürlich auch Marmeladen und Gelees.